Erziehung eines Schäferhunds

Hundeerziehung ist nicht einfach. Vor allem bei einem Schäferhund muss sehr viel Liebe und Verständnis, aber auch Härte und Konsequenz aufgebracht werden. Schon bald lernt Ihr Hund, wer das Sagen hat – nämlich Sie als Herrchen oder Frauchen. So können Sie erreichen, dass Ihr Schäferhund zu einem treuen Begleiter heranwächst.

Aller Anfang ist schwer

Stellen Sie sich bei der Erziehung von einem Schäferhund vor, dass es sich um ein Kind handelt. Wenn Sie schon einmal ein Kind erzogen haben, dann können Sie einige Methoden für die Erziehung des Schäferhunds in abgewandelter Form auch anwenden, wie zuvor bei Ihren Kindern. Bedenken Sie jedoch: Aller Anfang ist schwer.

Wichtig ist zunächst, dass der Schäferhund seinen eigenen Namen kennenlernt. Es handelt sich um eines der wichtigsten Kommandos, auf die speziell Ihr Hund hören sollte. Es handelt sich hier um seinen eigenen Namen. Dass der Schäferhund-Welpe lernt, wie sein Name ist, müssen Sie das mit ihm immer wieder üben. Dies funktioniert recht gut, wenn Sie auf den Hund zulaufen und seinen Namen rufen, ihn loben, wenn er durch Zuruf von seinem Namen zu Ihnen kommt. Beim Schäferhund-Welpen entsteht so eine positive Assoziation zwischen Lob und seinem Namen. Das lernt ein Schäferhund-Welpe recht schnell.

Gleichzeitig müssen Sie dem Schäferhund-Welpen Grenzen setzen. Es ist nämlich sehr schwer dem Tier unliebsamen Verhaltensweisen wieder abtrainieren zu müssen. So sollten Sie zum Beispiel – auch wenn das Tier bettelt – nicht nachgeben. Bleiben Sie konsequent und vor allem gelassen. Nutzen Sie zum Setzen von Grenzen ein bestimmtes Kommando: Nein! Und verweisen Sie den Hund an seinen Platz mit der Hand.

Stubenreinheit

Haben Sie dieser Schritt getan, können Sie in Ihrer Erziehung des Schäferhunds fortfahren. In einem nächsten Schritt bzw. parallel schon zu den ersten Schritten, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Haustier stubenrein wird. Gerade in diesem Punkt der Erziehung müssen Sie sehr viel Geduld beweisen als Herrchen oder Frauchen. Was Sie dabei wissen sollten ist, dass ein junger Schäferhund-Welpe anfänglich seine Blase nicht richtig kontrollieren kann. Dies ist eine Fähigkeit, die trainiert werden muss. Wichtig ist beim Erreichen der Stubenreinheit, dass Sie Ihren Hund genau beobachten. Achten Sie auf sein Verhalten. Wird das Tier unruhig, muss es wahrscheinlich austreten oder Kot absetzen. Sie sollten darauf sofort reagiere und das Tier nach draußen begleiten. Nach dem erfolgreichen “Geschäft” außerhalb der Wohnung, müssen Sie den Hund ausgiebig loben. Das Tier verknüpft durch das “Geschäft im Freien machen” mit etwas Positivem. Wenn Sie erreicht haben, dass der Hund Ihnen anzeigt, dass er nach draußen muss, können Sie damit beginnen bestimmte Zeiten anzutrainieren. Das klappt recht gut, indem Sie das “Geschäft machen” mit dem Gassi gehen verbinden.

Kommandos

Es gibt viele wichtige Kommandos, die Sie dem Schäferhund-Welpen im Rahmen der Erziehung beibringen sollten.

Sitz, Platz, Bleib und Komm

Die wichtigsten Kommandos sind “Sitz” und “Platz”. Um dem Schäferhund-Welpen dies beizubringen, sollten Sie in eine ablenkungsfreie Umgebung schaffen. Dem Tier fällt es so leichter sich zu konzentrieren. Um dem Schäferhund-Welpen diese Kommandos beizubringen, dürfen Sie gerne Leckerlis zur Hand nehmen. Nehmen Sie das Leckerli dazu in die Hand und zeigen an, wohin am Boden sich das Tier bewegen soll. Für “Platz” zeigen Sie auf den Boden und für “Sitz” heben Sie den Zeigefinger. Der Schäferhund-Welpe wird der Hand bzw. dem Leckerli automatisch folgen. Eventuell müssen Sie bei Platz dem Tier zeigen, was sie meinen. Nach nur kurzer Zeit hat der Schäferhund-Welpe aber verstanden, was er tun muss, um letztlich das Leckerli zu erhalten. Vergessen Sie nicht das Tier zu loben.

Loben und Leckerli geben – das sind in der ersten Phase der Erziehung von einem Schäferhund zwei wesentliche Faktoren.

Das nächste Kommando, das Sie nach “Platz” und “Sitz” dem Schäferhund-Welpen beibringen sollten, ist “Bleib”. Dieses Kommando erfordert wieder sehr viel Geduld. Denn wie Kinder ist es bei Welpen so, dass diese eher ungeduldig und neugierig sind. Um dem Tier dieses Kommando beibringen zu können, erfordert, dass das Tier bereits den “Sitz”-Befehl beherrscht, also dahingehend gehorsam ist. Sie werden feststellen, dass es schon einiger Zeit bedarf, bis der Schäferhund-Welpe auf “Bleib” hört. Läuft das Tier Ihnen nach wenn Sie sich entfernen, ist es wichtig, dass Sie den Hund wieder zu seinem Platz zurückführen und wieder von vorne beginnen mit der Übung. Auch hier ist wieder wichtig: Hat der Schäferhund-Welpe gehorcht und hat “Bleib” gemacht, loben Sie ihn! Mit dem Kommando “Bleib” zusammenhängt das Kommando “Komm”. Bevor Sie das, rufen schließen Sie erst das Kommando “Bleib” ab und gehen Sie dann erst einen Schritt weiter zu “Komm”. Arbeiten Sie in beiden Fällen mit Leckerlis und loben den Hund natürlich auch, wenn er dem Kommando “Komm” Folge leistet.

Die Leine

Einen großen Schritt in Bezug auf die Erziehung von einem Schäferhund machen Sie, wenn das Tier an Halsband und Leine gewöhnen möchten. Grundsätzlich gilt: Der Hund sollte das Halsband akzeptieren und die Leine lieben und dann genau wissen was kommt – Gassi gehen. Es gibt viele Hundehalter, die bis ins hohe Alter der Tiere mit diesem Probleme haben, wenn es nach draußen und Gassi gehen soll. Doch zum drinnen bleiben allein ist ein Hund nicht “geboren”. Ein Hund liebt in der Regel die “Freiheit” des Gassigehens und vielleicht auch des Freilaufs wo es denn möglich ist in einem Park oder auf einem nahen Feld. Damit das auch so ist, sollten Sie den Welpen erst einmal an das Halsband gewöhnen. Legen Sie das Halsband dazu dem Tier einfach an. Die meisten Hunde verbinden das Gassi gehen und damit auch das Anlegen des Halsbands mit “Futter bekommen”. Und darin liegt schließlich auch der “Trick”, wie Sie einen Schäferhund-Welpen an das Halsband und ans Gassi gehen gewöhnen. Legen Sie das Halsband einfach an und gehen mit dem Hund dann Gassi kurz bevor Sie das Tier füttern. Dann verbindet der Hund automatisch das Gassi gehen mit Frühstück oder mit dem Abendessen.

Wenn Sie freilich mit dem Hund das erste Mal mit Leine rausgehen, sollten Sie darauf achten, dass der Schäferhund-Welpe kein “schlimmes Erlebnis” hat. Wenn Sie mit dem Welpen gleich eine stark befahrene Straße überqueren möchten, dann ist das für das Tier natürlich kein erfreuliches Erlebnis, das er mit dem Gassi gehen verbindet.